), kehr in die Tempel zurück (вернись обратно в храмы; der Tempel)!

Denn Diotima lebt (так как Диотима живет), wie die zarten Blüten im Winter (как нежные цветы зимою; die Blüte – цветение; цвет),

Reich an eigenem Geist (богатая собственным духом; der Geist), sucht sie die Sonne doch auch (все же ищет она также и солнце).

Aber die Sonne des Geists (но солнце духа), die schönere Welt (более прекрасный мир), ist hinunter (закатилось/зашло; hinuntergehen; hinunter – вниз: «туда-вниз»),

Und in frostiger Nacht (и в морозной ночи; der Frost – мороз) zanken Orkane sich nur (слышна лишь перебранка ураганов; sich zanken – браниться, ссориться; der Orkán).

An Diotima
Komm und besänftige mir, die du einst Elemente versöhntest,
Wonne der himmlischen Muse, das Chaos der Zeit!
Ordne den tobenden Kampf mit Friedenstönen des Himmels,
Bis in der sterblichen Brust sich das Entzweite vereint,
Bis der Menschen alte Natur, die ruhige, große,
Aus der gärenden Zeit mächtig und heiter sich hebt!
Kehr in die dürftigen Herzen des Volks, lebendige Schönheit,
Kehr an den gastlichen Tisch, kehr in die Tempel zurück!
Denn Diotima lebt, wie die zarten Blüten im Winter,
Reich an eigenem Geist, sucht sie die Sonne doch auch.
Aber die Sonne des Geists, die schönere Welt, ist hinunter,
Und in frostiger Nacht zanken Orkane sich nur.

Hälfte des Lebens

(Половина жизни)

Mit gelben Birnen hänget (/с/ желтыми/ грушами cвисает; die Birne)

Und voll mit wilden Rosen (полная диких роз)

Das Land in den See (земля/местность – в озеро),

Ihr holden Schwäne (о вы, милые/чудные лебеди; hold – милый, прелестный; der Schwan),

Und trunken von Küssen (и опьяненные поцелуями; der Kuss, die Küsse; küssen – целовать)

Tunkt ihr das Haupt (окунаете вы главу; tunken – окунать, макать)

Ins heilignüchterne Wasser (в священно-трезвенную воду; heilig – святой, священный; nüchtern – трезвый; здравый).

Weh mir (горе мне), wo nehm ich (где я возьму), wenn (когда)

Es Winter ist (будет зима), die Blumen (цветы; die Blume), und wo (и где)

Den Sonnenschein (солнечный свет; die Sonne; der Schein; scheinen – светить),

Und Schatten der Erde (и тени земли; der Schatten)?

Die Mauern stehn (стены стоят; die Mauer – стена /городская/, ограда)

Sprachlos (бессловесно/немо = немые; die Sprache – речь) und kalt (и холодно/и холодные), im Winde (на ветру; der Wind)

Klirren die Fahnen (cкрипят флюгера; die Fahne – знамя, флаг; флюгер = die Wetterfahne – флюгер).

Hälfte des Lebens
Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.
Weh mir, wo nehm ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.

Novalis

(Georg Philipp Friedrich von Hardenberg)

(1772–1801)

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren (когда больше не числа и фигуры; die Zahl; die Figúr)

Sind Schlüssel aller Kreaturen (есть = будут ключами всех тварей = ключами ко всем созданиям; die Kreatúr – создание, творение; тварь),

Wenn die, so singen oder küssen (когда те, кто поет или целуется),

Mehr als die Tiefgelehrten wissen (будут знать: «знают» больше, чем ученейшие люди; tief – глубоко; der Gelehrte – ученый; jemanden lehren – учить, обучать кого-либо),

Wenn sich die Welt in’s freie Leben (когда мир/свет в свободную жизнь),

Und in die Welt wird zurück begeben (и в мир подастся/отправится обратно; sich begeben – отправляться, идти),