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1.30.1 Das teuerste Gemüse der Welt

Ein Kilo Spinat für 50.000 Euro. Gleicher Preis für Petersilie. Oder Pfefferminze. Ein Scherz? Nein! Forscher züchten das Luxus-Gemüse, um dessen gesundheitsfördernde Wirkung nachzuweisen.

Pflanzen enthalten bestimmte Substanzen, die vor Krankheiten schützen können. Solche wertvollen Stoffe sind beispielsweise die sogenannten Flavonoide. Sie kommen in allen Pflanzen vor – also auch in denen, die wir essen, in Gemüse, Obst oder Kräutern. Flavonoide sollen vor allem wertvolle antioxidative Eigenschaften besitzen. Das bedeutet, sie fangen gefährliche Radikale im Körper ab, die für zahlreiche Krankheiten verantwortlich sind.

So sollen Flavonoide unter anderem vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs schützen. Zweifelsfrei bewiesen ist das bislang aber nicht. Wie groß ist also das Potential der Flavonoiden? Wissenschaftler der Universität Bonn und des Forschungszentrums Jülich versuchen dies herauszufinden und züchten dafür sündhaft teures Gemüse.

Dafür begasen sie Pflanzen, die vergleichsweise große Mengen an Flavonoiden enthalten – Petersilie, Spinat und Pfefferminze – mit Kohlendioxid. Dieses Gas benötigen Pflanzen für ihr Wachstum. Doch die Wissenschaftler verwenden für ihre Versuche kein gewöhnliches Kohlendioxid, das den in der Atmosphäre überwiegend vorkommenden Kohlenstoff 12 C enthält, sondern das viel seltenere, schwerere Isotop 13 C. "Auch dieser 'schwere' Kohlenstoff kommt natürlicherweise vor, hat in der Natur aber am Kohlenstoff nur einen Anteil von etwa einem Prozent", sagt Prof. Ingar Janzik vom Institut für Pflanzenwissenschaften des Forschungszentrums Jülich. Deswegen sei er auch richtig teuer. Eine Flasche davon, die 4000 Liter fasst, kostet rund 100.000 Euro.

Schützen Flavonoide vor Krebs?

Doch wozu dieser kostspielige Aufwand? Flavonoide, erklärt Maike Gleichenhagen vom Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften der Universität Bonn, werden aus Kohlenstoff aufgebaut. Gibt man den Pflanzen statt des üblichen 12 C-Kohlenstoffs den seltenen 13 C, seien die Flavonoide quasi markiert und immer wieder auffindbar. Für die Studie sollen die markierten Flavonoiden aus den Pflanzen isoliert und mit Nahrungsmitteln vermischt werden. Testpersonen sollen sie anschließend verzehren. "Dann können wir zum Beispiel anhand von Blutproben nachvollziehen, wo die Flavonoide im Körper landen", hofft Benno Zimmermann von der Uni Bonn. Anfang 2012 sollen die Tests mit den Probanden beginnen. Erste Analyse-Ergebnisse werden vermutlich Mitte 2012 vorliegen.

Das alles sei noch Grundlagenforschung, um die Prozesse zu verstehen, betonen die Forscher. Erst später werde untersucht, welche Wirkung Flavonoide gegen Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben und wie man sie gezielt für die Gesundheit des Menschen einsetzen kann.

1.30.2 Tipps aus der Bibel

Mit knapp 2300 Übersetzungen ist die Bibel das erfolgreichste Buch aller Zeiten. Doch nur wenige wissen: Nicht nur Jesus vollbrachte Wunder – seine Zeitgenossen konnten das auch, allerdings auf andere Art: mit Feigenpflastern, Arzneibäumen und der ersten Mund-zu-Mund-Beatmung der Geschichte.

Professor Fred Rosner vom Mt. Sinai Hospital in New York hat als Arzt und Rabbi ausgiebig nach medizinischen Inhalten in der Heiligen Schrift gesucht. Sein Resümee: „Von den 613 Vorschriften der Bibel beziehen sich 213 auf die Gesundheit.“ Der Münchner Ökotrophologe Martin Hofmeister spricht im Zusammenhang mit dem Alten Testament sogar von einem „Health-&-LifestyleManagement“, das für mehr seelisches, körperliches und soziales Wohlbefinden sowie vitale Sinnerfüllung sorgt.